Schuhe:
Grundsätzlich werden im Profibereich Schuhe und Kufen getrennt gekauft, sogenannte Complets gibt es nur im Einstiegsbereich. Weltweit gibt es circa 10 Firmen, die teilweise in Handarbeit Schuhe in verschiedenen Qualitäten für verschiedene Funktionen herstellen. Angefangen von Anfängermodellen mit relativ weichem Schaft bis hin zu Modellen, die für Vierfachsprüngen ausgelegt sind und entsprechend harte Schäfte haben, um dem Fuß und Knöchel genügend Stabilität zu verleihen.
Ein Kunstlaufschuh ist etwas höher geschnitten und hinten nicht so tief ausgeschnitten wie ein Tanzschuh, der Synchronlaufschuh liegt in der hinteren Höhe zwischen den beiden. Der tiefere hintere Ausschnitt des Tanzschuhes ermöglich das komplette Strecken des Fußes zu einer zusammen mit dem Bein geraden Linie. Dort kann man für die bessere Beweglichkeit auf Stabilität verzichten, da beim Eistanzen normalerweise nicht gesprungen wird. Beim Kunstlauf ist die Stabilität aufgrund der Sprünge wichtiger als die extreme Beweglichkeit. Im Leistungssportbereich hält ein Schuh meistens eine Saison, danach ist das Leder durch die Dauerbelastung zu weich geworden.
Manche LeistungssportlerInnen bevorzugen weichere Modelle und laufen dann nur eine halbe Saison in den Schuhen. Von einer Sportlerin ist bekannt, dass sie sogar drei Paar Schuhe in der Saison brauchte, weil ihr diese trotz hohem Härtegrat recht schnell zu weich wurden. Das bedeutet dann auch dreimal neue Schuhe einlaufen, was bei den meisten so vier Wochen dauert. Im Breitensportbereich halten die Schuhe aufgrund der geringeren Belastung deutlich länger. Um von Vornerein Druckstellen zu vermeiden, lassen sich die meisten Modelle durch Wärme an die Füße anpassen, sie sind thermoformbar. Ferner helfen Gel-Pads, Druckstellen zu vermeiden. Eine Firma schwört dazu auf eine etwas andere Absatzform, um der natürlichen Beugung der Füße gerechter zu werden.
Gute Firmen bieten die Schuhe in mehreren Farben und vor allem in mehreren Weiten an, damit jedeR möglichst genau spassende Schlittschuhe bekommen kann. Zu große oder zu weite Schuhe führen dazu, dass die Kontrolle der Kufe nicht so gut gelingt und daher das Erlernen von Elementen schwieriger sein kann. Im Zweifelsfall lieber die kleinere Größe kaufen, denn im Laufe der Zeit weitet sich das Leder. Schlittschuhe sollten daher auch bei Kindern nie auf Vorrat gekauft werden. Wer Geld sparen will, sollte dann lieber auf richtig passende Gebrauchte zurückzugreifen. Wer mit den Standardmodellen nicht klar kommt oder völlig verschiedene Füße hat, kann sich die Schuhe auch Maßanfertigen lassen. Einige Firmen bieten zudem sogenannte Unpaare an. Diese bestehen aus zwei sich in Länge oder/und Weite unterscheidenen Standardschuhen. Meist wird für dieses Unpaar ein geringer Aufschlag auf den Kaufpreis erhoben.
Kufen:
Hier gibt es weltweit nur sechs Marken, von denen zwei den Markt beherrschen. Aber aufgrund der Innovationen der neuen kleineren Firmen sind auch beide "Platzhirsche" nun neue Wege gegangen und haben sich nach alternativen Materialien umgesehen. Die klassische Kufe besteht aus Edelstahl und hat im Schleifbereich Stahl, der rosten kann. Dazu gibt es Modelle, bei denen die Halterung aus Aluminium oder Carbon gefertigt sind, um Gewicht zu sparen und nur die eigentliche Kufe ist aus Stahl. Andere haben durch Weglassen von Material und Einbringen von Löchern das Gewicht reduziert. Wirkt sich diese Gewichtsreduktion vielleicht bei den Sprüngen positiv aus, kann sie aber bei Waagepiroutten auch kontraproduktiv sein, weil Schwungmasse verloren geht, die für die Stabilität der Waageposition benötigt wird.
Neben der klassischen Form gibt es Sondermodelle, bei denen die Mitte der Kufe schmaler gehalten ist, sogenannte Parabolicmodelle, sie werden dadurch wendiger. Oder aber die Zacken werden vorne verstärkt, sogenannte K-Pick-Modelle, um beim Einpicken mehr Dynamik zu haben.
Die Kunstlaufkufe ist hinten länger als der Schuh. Da bei Synchron- und Tanzschritten die Kufen enger gesetzt werden müssen und ein über den Absatz hinausstehende Kufe dafür hinderlich wäre, sind sie kürzer als die Kunstlaufkufe. Tanzkufen sind zudem auch noch etwas schmaler geschnitten, um noch mehr Wendigkeit zu erzielen.
Montieren:
Ist der Schuh und die Kufe gefunden, müssen die Kufen noch an den Schuhen montiert werden. Gute Eislaufshops bieten diese Arbeit an, manche kommen zum Montieren sogar ans Eis, um eine Feinjustierung vorzunehmen. Nach vorläufiger Montage an den Löchern, die Spiel zum Nachkorrigieren bieten, werden dann die Kufen nach einigen Wochen endgültig mit weiteren Schrauben fixiert.
Schliff:
Am Ende müssen die Kufen noch einen Schliff bekommen, der je nach Trainingsaufwand mehrmals im Jahr aufgefrischt werden muss, da sich die Kanten nach und nach ablaufen und das Kantengefühl verloren geht. Es wird zwischen Längs- und Querschliff unterschieden. Beim Längsschliff werden die Kufen in Längsrichtung, also von vorne nach hinten an die Schleifscheibe gehalten. Bei dieser Art ist es nicht möglich, bis ganz an die Zacken vorne zu schleifen, da diese zu leicht beschädigt werden können. Beim Querschliff wird die Kufe von der Aussen- zur Innenkante an der Scheibe bewegt. Dieser Schliff ist deutlich zeitaufwendigen, ermöglicht aber einen Schliff bis an die Zacken heran.